Titel: Rückführung von Gewindemessgrößen : Expertenbericht DKD-E 4-1
Autoren: Fachausschuss Länge des DKD, Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), ISNI: 0000 0001 2186 1887
Beitragende: HostingInstitution: Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), ISNI: 0000 0001 2186 1887
Seiten:42
Sprache:de
DOI:10.7795/550.20220914
Version:09/2022
Art der Ressource: Text / Technical Requirement
Herausgeber: Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)
Rechte: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/
CC by-nc-nd 3.0
Daten: Verfügbar: 2022-09-15
Erstellt: 2022-09
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Schlagworte DKD-Expertenbericht ; Gewindemessgrößen ; Flankendurchmesser ; Paarungsflankendurchmesser ; Außendurchmesser ; Kerndurchmesser ; Teilung ; Steigung ; Gewindeprofilwinkel ; Gewindeflankenwinkel
Zusammenfassung: In der Qualitätssicherung der Gewindeproduktion spielt die Messtechnik eine wesentliche Rolle. Während die Prüfung von Werkstückgewinden typischerweise durch Lehren erfolgt, müssen die verwendeten Lehrdorne und -ringe zuvor mit geeigneten Messverfahren kalibriert werden. Derzeit sind in Deutschland 47 Kalibrierlaboratorien für Gewindemessgrößen durch die DAkkS akkreditiert. Die Kalibrierung von Gewindelehren durch diese Laboratorien ist über die PTB oder ein anderes Nationales Metrologieinstitut auf das Internationale Einheitensystem (SI) metrologisch rückgeführt. Die seitens der Industrie stets wachsende Forderung nach genauerer Messtechnik zur Sicherstellung einer steigenden Produktionsqualität mit immer kleineren Fertigungstoleranzen hat auch in der Gewindemesstechnik in den vergangenen Dekaden zur Entwicklung innovativer Messverfahren geführt. So werden etablierte Methoden wie das Dreidraht- und Zweikugelverfahren mittlerweile vielerorts durch Tastschnittverfahren und Koordinatenmessungen ergänzt. Darüber hinaus existieren Ansätze auf der Grundlage optischer oder anderer berührungsloser Sensoren. Die Vielfalt der verfügbaren Messverfahren verlangt dabei in besonderer Weise nach Harmonisierung, weil sichergestellt werden muss, dass verschiedene Methoden vergleichbare Messergebnisse liefern. Dabei stellt sich heraus, dass die Schwierigkeiten bereits bei der Definition von Bestimmungsgrößen anfangen, die für alle Messverfahren gleichermaßen eindeutig und zugänglich sein müssen. Die messtechnischen Grundlagen und Prüfanweisungen für zylindrische Gewindedorne und ringe sind in den Richtlinien VDI/VDE/DGQ 2618 Blatt 4.8 und 4.9: 2006-04 beschrieben. Eine ausführliche Darstellung der Vorgehensweise zur Bestimmung des Flankendurchmessers mit der Dreidraht- und Zweikugelmethode nach Berndt sowie Kochsiek und Lerch findet sich in EURAMET cg-10:2012-12. Die genannten Richtlinien sind in ihrer Anwendung explizit auf zylindrische Gewinde beschränkt. Außerdem enthalten sie eher technische Details zur Messung und Berechnung der Bestimmungsgrößen als grundsätzliche Aussagen zur Realisierung einer zuverlässigen und aufgabenspezifischen Rückführung. Dieser Bericht gilt für ein- und mehrgängige zylindrische und kegelige Gewindedorne und ringe mit geradlinigen Flanken und positiven Flankenwinkeln. Er soll einen vertiefenden Überblick über die Anforderungen geben, die an verlässliche und metrologisch rückgeführte Gewindemessungen gestellt werden müssen, um die Vergleichbarkeit sowohl zwischen verschiedenen Laboratorien als auch bei Verwendung unterschiedlicher Messverfahren sicherzustellen.
Zitierform: Expertenbericht DKD-E 4-1 Rückführung von Gewindemessgrößen, Ausgabe 09/2022, Revision 0, Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig und Berlin. DOI: 10.7795/550.20220914